Friedrich Kind: Gedicht für Carl Maria und Caroline von Weber (5. März 1818)
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An Carl und Carolina v. Weber,
bei Zurücksendung einer Guitarre.
Könnt’ ich eignes LebenDer Guitarre geben,Wie, wenn deine LiederZaub’risch auf ihr weben;Freund! dann gäb’s SpektakelDir im Tabernakel;Alle gläub’ge BrüderRiefen laut Mirakel!Denn erst stumm, wie FischeLärmte sie bei TischeMehr, als SanggefiederIn des Haines Frische.Hinter den Gardinen,Wenn die Sternlein schienen,Sollte sie Euch wiederNach Gebühr bedienen!Wie von Nachtigallen,Sollt’ ein Liedchen schallen,Bis vom Himmel niederSüßer Schlaf gefallen. | In die MorgenküßeKläng’s gar wundersüße – –Gnug, hier ist sie wieder,Bringt Euch tausend Grüße.In der Frühe des 5. Märzes 1818*.F. Kd.
Apparat
Generalvermerk
Am 4. März 1818 war, wie Weber im Tagebuch festhielt, bei den Kinds der 50. Geburtstag von Friedrich Kind gefeiert worden. Dabei scheinen die Webers ein oder mehrere Ständchen mit Gitarrenbegleitung gegeben und später das Instrument beim Gastgeber zurückgelassen zu haben, was diesen am Folgetag zur Rücksendung mit einem begleitenden Dankgedicht veranlasst haben dürfte.
Entstehung
5. März 1818
Überlieferung
-
Textzeuge: Der Freischütz. Volksoper in drei Aufzügen. Ausgabe letzter Hand (1843), S. 179f.