Bericht über Webers Deklamatorium Der erste Ton

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Stuttgart, im April. Herr Baron v. Weber, geheimer Sekretär Seiner Hoheit, des Prinzen Ludwig von Würtemberg, der Ihnen schon aus frühern Kompositionen rühmlich bekannt seyn wird, hat kürzlich das Gedicht Der erste Ton, von Rochlitz, melodramatisch mit sehr vielem Glücke behandelt. Dies musikalische Gedicht, das erst in Ihrer Zeitung gestanden, und hernach Matthisson in die lyrische Anthologie aufgenommen hat* – wird, seiner Absicht gemäss, mit musikalischen Zwischensätzen deklamirt. Vorzüglich zeichnet sich der Eingang des Ganzen durch die vortreffliche Haltung und die Schönheit der Modulation aus; mehrere kühne und überraschende, doch nicht grelle Uebergänge erhöhen die Wirkung. Ueberhaupt herrscht Würde und ein glücklich gehaltener Charakter durch das Ganze. Die Idee, die letzten feyerlichen Strophen dieses Gedichts zu einem allgemeinen Chor zu benutzen, der mit einer Art vierstimmigen, sehr feyerlichen Chorals beginnt, und mit einem feurigen, fugirten Thema schliesst, bringt eine äusserst überraschende Wirkung hervor.

Es wäre zu wünschen, dass der talent|volle Verfasser dieses sehr gelunge Werk durch die Herausgabe gemeinnütziger machen möchte.

F. Danzi.

Apparat

Zusammenfassung

lobende Rezension von Franz Danzi über den „Ersten Ton“; hofft auf eine baldige Veröffentlichung des Werkes

Entstehung

Überlieferung

  • Textzeuge: Allgemeine Musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 35 (25. Mai 1808), Sp. 556f.

    Einzelstellenerläuterung

    • „… die lyrische Anthologie aufgenommen hat“Erstdruck des Textes (erste Fassung) in: Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 8, Nr. 1 (2. Oktober 1805), Sp. 1–3; Druck einer zweiten Fassung des Textes innerhalb der von Friedrich Matthisson herausgegebenen Lyrischen Anthologie, Bd. 17, Zürich: Orell, Füßli und Co., 1806, S. 117–119.

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