August Schmidt an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Wien, Dienstag, 31. Januar 1871
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Hochgeehrter Herr Direktor!
Endlich bin ich nach tausend Unterbrechungen mit der odiosen Arbeit des Copirens zu Ende gekommen, und erlaube mir, ermuthigt durch Ihr gütiges Versprechen, das Manuskript meiner Erzählung: [„]Eine Profezeyung“ in Ihre Freundeshände zu legen, es Ihrer Güte überlassend, sich bei Hrn Janke um dessen Aufnahme in seine Romanzeitung zu verwenden.
Wie ich Ihnen Hochverehrter Herr Director bereits mittheilte, liegt mir besonders viel daran, daß dieselbe in dieser Zeitung erscheine, daher ich es Ihnen auch vollkommen freistelle, mit dem Verleger die Honorarbedingnisse ganz nach Ihrem Ermessen zu stipuliren.
Für den Fall jedoch, als diese Erzählung überhaupt keine Aufnahme fände, bitte ich mir | das Manuscript gelegenheitlich zurückzusenden.
Ich war so glücklich aus der Autografen Sammlung des Hrn Baron von Päumann die Copie des in derselben enthaltenen Briefes von Weber zu erhalten und sende dieselbe beiliegend mit, nur bedauernd aus dem Inhalt desselben die Person des Adressaten nicht herausfinden zu können, hoffe jedoch daß dieses Ihnen durch Zusammenstellung der Daten und andern Combinationen gelingen dürfte.
Jetzt hoffe ich noch aus der Petter’schen Sammlung etwas zu erhalten, was jedoch nicht so leicht ist, da der Künstler eben nur an bestimmten Stunden in seiner Wohnung anzutreffen ist, die sich zum Überflusse am Ende der Alservorstadt hart an der Hernalser Linie befindet*. Ich hoffe jedoch denselben einmal daselbst zu attrapiren, | und zur Herausgabe des Autografs zu vermögen.
Indem ich mich vielmal Ihrem freundschaftlichen Wohlwollen bestens empfehle verharre ich hochachtungsvoll ergebenst
Ihr
dankschuldiger
Dr AugSchmidt
Wien am 31 Jänner 1870‡.
Editorial
Summary
hat ihm aus der Päumann’schen Sammlung einen Brief von Weber kopiert, dessen Adressaten er jedoch nicht ermitteln konnte, er wird auch noch versuchen aus der Petter’schen Sammlung etwas kopieren zu können, bittet um Geduld; schickt ihm eigenhändige Kopie seiner Erzählung Eine Prophezeyung und bittet Jähns, sich bei Herrn Janke zu verwenden, dass dieser sie in dessen Romanzeitung aufnehmen möge
Incipit
“Endlich bin ich nach tausend Unterbrechungen”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler