Alfred Dörffel to Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Leipzig, Saturday, February 19, 1876

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Herrn Professor F. W. Jähns

Berlin S.W.

24 Markgrafenstraße.

Verehrtester Herr Professor,

Entschuldigen Sie gütigst meinen Irrthum, den Sie gewiß gleich vermuthet haben werden. Der „Kind“, welchen ich im Sinne hatte, ist kein Sohn des Freischütz-Kind, hat auch über die alte Sage nichts geschrieben; er ist der Schwiegersohn* dieses „Kind“, der Name rein zufällig der nämliche. Der kam einige Male auf unsere Bibliothek in Angelegenheit des Freischützbuches. Da ich von weitem das mit angehört hatte, verwechselte ich ihn mit Gräße, als dem Letzten, der nochmals über den Stoff geschrieben. Sie haben also Alles zu Ihrer Kenntniß genommen, was darauf Bezug auf.

In der Bibliothek unseres Stadttheaters vermuthe ich in Bezug auf bewußte Operetten gar nichts. Sie sind hier wohl nie zur Aufführung gelangt; ich kann wenigstens nicht annehmen, dass sie mir bei Anfertigung des Verzeichnisses der ersten Opernaufführungen hier entgangen sein sollten*. Ich hatte hierbei sämmtliche Theaterzettel aus jetzigem Jahrhundert durchgesehen.

Mit hochachtungsvollem Gruße Ihr ergebenster
A. Dörffel.

Editorial

Summary

bittet seinen Irrthum im Hinblick auf eine Publikation von Kind jun. zu entschuldigen, es handelt sich dabei um seinen Schwiegersohn, der den gleichen Namen hat, aber er hat nichts über die Freischütz-Sage geschrieben; der Letzte, der etwas schrieb, war Gräße; glaubt, dass nichts in der Theaterbibliothek über die bewussten Operetten vorhanden sein könnte, er habe seinerzeit alle Theaterzettel dieses Jahrhunderts durchgeschaut

Incipit

Entschuldigen Sie gütigst meinen Irrthum, den Sie gerwiß

Responsibilities

Übertragung
Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Weberiana Cl. X, Nr. 158

    Physical Description

    • 1 Pk. (2 b. S. einschl. Adr.)

Text Constitution

  • “auf”sic!

Commentary

  • “… geschrieben; er ist der Schwiegersohn”Alexander (Gustav) Kind (ca. 1810‒1887), Leipziger Rechtsanwalt, seit 12. Juni 1841 verheiratet mit seiner Cousine Roswitha Kind.
  • “… Opernaufführungen hier entgangen sein sollten”Tatsächlich hatte Dörffel übersehen, dass Julius Millers Vertonung der Verwandlungen in Leipzig von der J. Secondaschen Gesellschaft zwischen dem 15. Oktober und 2. November 1810 insgesamt viermal aufgeführt worden war.

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