Carl Maria von Weber an Johann Friedrich Cotta in Stuttgart
Gotha, Samstag, 3. Oktober 1812

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S: Wohlgebohren

Herrn Dr: Cotta

zu

Stuttgart

P: P:

H: MusikVerleger Schleßinger in Berlin versicherte mich daß Sie eine kurze Notiz über sein Institut gern ins Morgenbl: aufnehmen würden, und ich habe die Ehre sie Ihnen hiemit beyzulegen und zugleich über 2 hiesige Concerte.      der Strudel meiner vielen Geschäfte in Berlin hat mich bis jezt abgehalten, Sie einmal wieder an Ihr gütiges Versprechen in Baaden* zu errinnern, den Verlag meines Künstlerlebens betreffendT. Was ich davon bedeutenden Gelehrten pp vorgelesen habe, hat allgemeines Intereße erwekt, und ich hoffe daß dieses kleine Werk jedermann beyderley Geschlechtes ansprechen wird.

Wollten Sie mir daher Ihre gütige Meynung über die Zeit es erscheinen zu laßen und Ihre die Bestimmung der Bedingniße die ich Ihnen ganz überlaße, zu schreiben, so würde ich mich sogleich über die Vollendung und Feilung deßelben hermachen.

Außerdem hat mein vieles Reisen, eine Idee erzeugt, die eben so neu ist, als sie mir vor allen andern leichter auszuführen wird, wegen meiner vielen LocalKenntniße und Bekanntschaften. nehmlich, eine Musikalische Topographie Deutschlands, als Versuch eines Beytrags zur Zeitgeschichte der Kunst, und zunächst ein Hülfsbuch für reisende MusikfreundeT, zu schreiben, ich habe schon einen guten Theil davon ausgearbeitet und gehe diesen Winter eigends deshalb nach Wien, um die HauptOrte deutscher Kunst, als Berlin, München, Dresden, Leipzig, Prag, Wien, p in kurzer Zeit selbst gesehen zu haben.

Es wäre mir natürlich sehr lieb um diesem Werke seine nöthige Verbreitung zu geben, es in Ihren Händen zu wißen. Haben Sie Lust dazu, so werde ich die Ehre haben, Ihnen alsobald den ausführlicheren Plan deßelben mitzutheilen. auch vom KünstlerlebenT könnte dann manches Kapitel seine Stelle im Morgenblatte einnehmen.

Indem ich Sie um baldige geneigte Antwort bitte, da mein Aufenthalt hier nur bis zu Ende dieses Monats dauert und ich sodann nach Prag gehe, um dort eine neue Oper zu schreiben*, — ersuche ich Sie zugleich H: Haug, Reinbek pp recht herzlich von mir zu grüßen.

Mit der vollkommensten Hochachtung und Freundschaft E. Wohlgebohren ergebener Freund
Carl Marie von Weber

Editorial

Summary

schickt Notiz über Schlesingers Musikhandlung sowie Konzertkritik; bietet Künstlerleben und Topographie zum Verlag an

Incipit

Herr Musikverleger Schleßinger in Berlin versicherte mich daß Sie

Responsibilities

Übertragung
Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Marbach (D), Schiller-Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv, Musikaliensammlung (D-MB)

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • am rechten Rand der Adressenseite Absende- u. Empfangsvermerke des Verlages

    Provenance

    • Stargardt Kat. 284 (Versteigerung 24. Oktober 1928), Nr. 201

    Corresponding sources

    • Schiller, Herbert, “Briefe aus dem Cotta’schen Archiv”, in: Der Greif-Almanach 1931, Stuttgart u. Berlin: Cotta, 1931, S. 49–50

Text Constitution

  • “Ihre”crossed out

Commentary

  • P: P:abbreviation of “praemissis praemittendis (nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden / man nehme an, der gebührende Titel sei vorausgeschickt)”.
  • “… Ihr gütiges Versprechen in Baaden”Vgl. die Tagebuchnotizen vom 25. Juli 1810.
  • “… eine neue Oper zu schreiben”Zu Webers (nicht ausgeführten) Planungen, eine Oper für Prag zu schreiben, vgl. auch seine Briefe an J. Gänsbacher vom 20. März, 25. April, 16. Mai und 14. Oktober 1812.

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