Friedrich Wilhelm Jähns an Carl Stein in Wittenberg
Berlin, Freitag, 24. Februar 1882
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Einen bisher nicht ausgesprochenen Dank will ich nicht versäumen, Ihnen heut auszusprechen, wo ich auf’s Neue Ihnen denselben schuldig geworden bin. – In No. 294 der Berliner Spener’schen Zeitung d. J. 1862 erschien von Ihnen eine für mich wie im Allgemeinen sehr interessante Mittheilung über eine Begegnung Ihrerseits mit L. Böhner i. J. 1860 zu Ilmenau, aus welcher Mittheilung unumstößlich hervorgeht, daß dieser u. Carl Maria von Weber persönlich niemals zusammengetroffen sind, wie sich zugleich die Haltlosigkeit von mancherlei Fabeln | daraus ergiebt, die leider unvertilgbar umherschwirren zum Nachtheil der Kunstgeschichte u. der betreffenden Personen. – Im Jahre 1871 erschien mein Buch „C. M. v. Weber in seinen Werken“. Berlin, Schlesinger [Lienau] 500 Seiten Lex. Form. Auf pag. 320 bis 322 citirte ich unter No. 277 (Der Freischütz) in der „Anmerkung“ (Abschnitt) h „Vermeintliche Entlehnungen“* – Ihre oben erwähnte wichtige Mittheilung ad acta „Böhner – Weber“. – Eine neue Fabel, dahin gehörig, brachte das Berliner „Deutsche Tageblatt“ No. 26. 1882 vom 26. Janr., von einem Hrn. „Otto de Grahl“ unterzeichnet. | Dazu ließ sich nicht schweigen, u. ich diente diesem Herrn in No. 49 desselben Blattes v. 18. Febr. d. J. mit einem Artikel, den ich mir erlaube, beizulegen. Zum 2ten Male unterstützte mich dabei Ihre Mittheilung vom J. 1862 in d. Spen. Ztg. Jetzt aber mußte ich aus meinem unhöflichen Versteck hervorkommen u. Ihnen meinen persönlichen Dank aussprechen, was hiedurch mit aufrichtiger Freude geschieht!
Sie würden mich zu immer erneutem Dank verbinden, wenn Sie mir vielleicht bis jetzt noch zurückgehaltene Data „Böhner – Weber“ gütigst mittheilen könnten u. wollten. Seit dem | Erscheinen meines Weber-Werkes bin ich mit den Vorarbeiten zu einem Supplementbande und dessen Fertigstellung beschäftigt, die hoffentlich noch in diesem Jahre stattfinden wird. Hier würden derartige Mittheilungen ihren geeigneten Platz finden u. es mir eine eben so liebe Pflicht wie Freude sein, dergl. (nur) unter Ihrem Namen dem Texte einzuverleiben, wie dies selbstverständlich u. geschehen ist, nicht nur im „Weber in seinen Werken“ als auch in dem beiliegenden kleinen Artikel vom 18. d. Mts.
Entschuldigen Sie, verehrter Herr College, die schwerfällige Expectoration u. nehmen Sie nochmals meinen wärmsten Dank, der ich die Ehre habe zu sein
Ihr
sehr ergebener F. W. Jähns
Königl. Prof. u. Mus. Direc
Editorial
Summary
es geht um den Fall Böhner-Weber, zu dem St. in der Spenerschen Ztg Nr. 294 (16. Dezember 1862) eine Mitteilung machte, es gab dann noch eine Kontroverse zu diesem Thema in Nr. 26 (1882) im Deutschen Tageblatt zwischen Otto de Grahl u. J. (Nr. 49, 1882); bittet ihn, evtl. noch zurückgehaltene Daten für sein Supplement mitzuteilen
Incipit
“Einen bisher nicht ausgesprochenen Dank”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler
Tradition
Commentary
-
“… Anmerkung (Abschnitt) h Vermeintliche Entlehnungen”Bezogen auf Böhners Klavierkonzert op. 8.