Johann Christian Lobe an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Leipzig, Freitag, 28. Oktober 1864
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- 1871-05-24: to Jähns
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Wohl erinnere ich mich Ihres freundlichen Besuchs und der angenehmen Unterhaltung, die sich finden mußte bei zwei Kunstbrüdern von gleicher Gesinnung und zusammenklingend in der Liebe und Verehrung gegen unsern großen dahingegangenen Meister. ‒
Daß Ihnen mein Aufsatz in der Gartenlaube gefallen hat, erfreut mich sehr, wenn auch Ihre schmeichelhaften Äußerungen darüber mehr aus Ihrer Liebe zu dem Gegenstande als meiner Behandlung geflossen sein können.
Auf Ihr Werk bin ich schon lange gespannt, zu lange für meine Begierde! Möchte es recht bald erscheinen! Ich stehe im 67. Jahr, und bin stets kränklich, da sind Aussichten auf ferne Freuden nicht sehr hoffnungsreich.
Die Gespräche mit C. M. v. Weber stehen in dem 1. und 2. Heft des ersten Bandes meiner „fl. Bl. f. Musik“ und sind bei Baumgärtner in Leipzig, 1855‡ ff erschienen. Gern hätte ich s‡ie Ihnen geschickt, aber ich besitze leider nur ein einziges Exemplar davon, und dieses kann ich‡ kaum einen Tag missen, da ich manches daraus zu meinem 4. Bande der Kompositionslehre, welche von der Opernkomposition handelt benutzen muß. Die Hefte sind aber, so viel ich weiß, auch einzeln zu haben, | und wohl‡ durch jede Berliner Buchhandlung zu beziehen. Uebrigens wird sie wahrscheinlich schon unser gemeinsamer Freund, Herr Max M. v. Weber in seinem zweiten Bande benutzt haben.
Erhalten Sie mir Ihr schätzbares Wohlwollen, lassen Sie baldmöglichst Ihr Werke‡ erscheinen, und besuchen Sie bald wieder einmal Leipzig und Ihren Sie hoch verehrenden ganz ergebenen J. C. Lobe.
Editorial
Summary
dankt ihm für die freundliche Beurteilung seines Aufsatzes in der Gartenlaube und teilt mit, dass seine Gespräche mit Weber im 1. u. 2. Heft des 1. Bandes der Fliegenden Blätter für Musik 1855 bei Baumgärtner erschienen sind
Incipit
“Wohl erinnere ich mich Ihres freundlichen Besuchs”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler