Aufführungsbesprechung Dresden: Festspiel zur Nachfeier der Vermählung des Prinzen Johann am 28. November 1822 (Teil 3 von 3)
Chronik der Königl. Schaubühne zu Dresden.
Festspiel.(Beschluß.)
Alle Musen waren, was sie noch bei Homer und Hesiodus sind, nur Citherspielerinnen, weil bei moderner malerischer Anordnung der neun Schwestern die Doppelflöten, Schreibtafeln, Rollen, Himmelskugeln und was sonst der spätere alexandrinische Witz jeder einzelnen Muse für Kennzeichen angedichtet hat, nur störend wirken. Darum hatten auch die Sprecherinnen Melpomene und Thalia sich nicht mit den im Bilde uns stets anstößigen Masken befaßt und unterschieden sich bloß durch breitere Einfassungen der durchaus weißen Gewänder vom übrigen Musenchor. Unverkennbar hatte zu allen diesen Anordnungen der liberale und feingebildete Sinn unserer General-Direction, die auch einige Tage früher in Schmückung des Orchesters im großen Opernsaale mit mannigfaltigem Frühlingszauber sich so schön erwiesen hatte, viel beigetragen.
Als Nachspiel waren die hier noch nicht gesehenen alten Spielkameraden, Drama in zwei Akten von Ernst von Houwald, beliebt worden. Es sollte ein neues Stück sein; es sollte nicht die geringste Beziehung auf das heutige Fest haben.
[…]
¦Editorial
Summary
Chronik der Königlichen Schaubühne zu Dresden, Beschluß, gezeichnet: Böttiger, Schluß Festspiel
als Nachspiel dazu: Die alten Spielkameraden, Drama in 2 Akten, Houwald
Creation
–
Responsibilities
- Übertragung
- Mo, Ran
Tradition
-
Text Source: Abend-Zeitung, Jg. 6, Nr. 292 (6. Dezember 1822), pp. 1168