Johann Adolph Lisring an Gustav Friedrich Wilhelm Großmann in Lübeck (?)
Magdeburg, Freitag, 29. Mai 1789

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[…] Was Hℓ. und Mad. Weber, ehemalige Mad. Kronheim, betrift, kann ich Ihnen nach meinem Gewißen, und der völligen Wahrheit gemäß folgendes berichten. Hℓ. [We]ber ist der Sohn des ehemaligen Eutinischen Kapelmeisters. Er hat einiges Verdienst in der Musik, aber nicht als Sänger noch weniger als Schauspieler. Im Orchester ist er als Violoncellist sehr gut, aber verwegen ist es von ihm sich als Sänger engagiren zu wollen. Er hat weder Sprache noch Stimme. Der Graf im Narren Hospital,* war seine einzige Rolle seit Weyhnachten, und er thut wohl wenn er es bey dieser bewenden läst. Mad. Weber[s] Talent für das Schauspiel ist Ihnen einigermasen bekannt. In der Oper wird sie nie als erste Sängerin glücklich seyn, zweyte Liebhaberinnen oder Mütter könnte sie eher leisten. Ihre Stimme ist weder sonderlich angenehm, noch hat sie Umfang oder guten Vortrag. Im Lustspiele hat sie einige Mütter nicht schlecht gespielt als z. B. im Bu[e]rgermeister die Frau Bürgermeisterin […]

Apparat

Zusammenfassung

Beurteilung von Edmund von Weber und seiner 1. Ehefrau Josepha, geb. Kronheim in Hinblick auf ihre künstlerischen Leistungen

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Leipzig (D), Universitätsbibliothek (D-LEu), Sammlung Kestner
    Signatur: I/C/II, Mappe 236, Nr. 2

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Weberiana 23 (2013), S. 31f. (Auszug)

Textkonstitution

  • „We“ergänzt von den Hg.

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