Emil Naumann an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Dresden, Donnerstag, 22. November 1877
Verzeihen Sie daß ich erst heut Ihre freundlichen Zeilen beantworte. Es ist nicht Nachlässigkeit, die mich hinderte sondern der Wunsch Ihnen den Titel des französischen Buches mitzutheilen. Leider habe ich denselben nicht unter meinen Notizen finden können, sondern nur ersehen daß ich dasselbe im Jahre 1867. in Paris gelesen habe! —
Beifolgend erhalten Sie die gewünschten Autographen Webers, die ich wie Sie ja wissen der hochverehrten Gattin des Meisters verdanke, u. die deshalb einen doppelten | Werth für mich haben*. —
Mit großer Freude ersah ich aus Ihren Zeilen daß Sie meinen Arbeiten mit Interesse folgen. Nehmen Sie dafür den wärmsten Dank; ist doch die Anerkennung hochgeschätzter Collegen, der schönste Lohn der mir werden kann. —
Indem ich Sie bitte mich Ihrem Herrn Sohn u. Frau Gemahlin ins Gedächtniß zu rufen
verbleibe ich mit vorzüglichster Hochachtung
Ihr
ergebenster
Emil Naumann
Apparat
Zusammenfassung
bedauert, ihm den Titel des von ihm gelesenen französischen Buches nicht nennen zu können, da er die Notizen nicht findet; sendet ihm leihweise ein Autograph Webers, das er von Caroline v. Weber geschenkt bekam
Incipit
„Verzeihen Sie daß ich erst heute Ihre freundlichen Zeilen beantworte“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
-
„… doppelten Werth für mich haben“Es handelt sich um ein Kompositionsautograph, verschiedene Lieder und Gesänge enthaltend, ein Fragment daraus befindet sich heute F-Pn, Ms. 401; vgl. Jähns (Nachträge), S. 61f.