Mittwoch, 22. April 1812
Berlin
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d: 22t Bußtag.‡ Probe vom Concert. Mlle Schmidt besucht. Türks
dann Mittag bey Schwarz*. spazieren in dem
Thiergarten. Av:‡ mit Char: Concert vom
KapellMst: Weber. ungeheuer voll*. Gefrornes
Veilchen gekauft
Briefe gefunden von Rochliz und Weber. TodesAn-
zeige meines alten geliebten Vaters.
Er soll ruhig entschlaffen seyn. Gott schenke ihm
jenseits den Frieden den er hier nicht hatte. Es ist un-
endlich schmerzlich für mich daß ich ihm keine glüklichen
Seitenumbruch
Tage mehr bereiten konnte. Gott segne ihm alle
die große Liebe die er zu mir hatte, und die ich nicht
verdiente, und die Erziehung die er mir geben ließ.
Requiescat in pacem. – –
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Textkonstitution
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„Bußtag.“über der Zeile hinzugefügt
Einzelstellenerläuterung
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„… dann Mittag bey Schwarz“Fraglich, ob der Fagottist Christoph Gottlieb Schwarz oder dessen jüngerer Bruder, der Geiger Eberhard Friedrich Schwarz.
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„Av:“Abk. von „Aventure“.
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„… KapellMst: Weber . ungeheuer voll“Im Concert spirituel im Schauspielhaus wurde u. a. Christus am Ölberge gegeben; vgl. u. a. die Konzertanzeige in den Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Jg. 1812, Nr. 48 (21. April) mit dem kompletten Programm sowie die Berichte in derselben Zeitung, Nr. 50 (25. April) und in der AmZ, Jg. 14, Nr. 23 (3. Juni 1812), Sp. 377f.