Böcklin von Böcklinsau, Franz Friedrich Siegmund August
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Basisdaten
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28. September 1745 in Straßburg
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†3. Januar 1813 in Ettenheim
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Musikschriftsteller, Komponist, Kammerherr, Militär, Diplomat
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Straßburg, Rust im Breisgau
Dokumente
Biographische Informationen aus der WeGA
- einziges Kind von Franz Jacob Christian Böcklin von Böcklinsau (1704–1762) und dessen Frau Charlotte, geb. von Dungern (Heirat 15. November 1744, Scheidung 14. April 1750, gest. 2. April 1778)
- ab 1760 Studium in Straßburg
- am 31. August 1765 Heirat mit Caroline, geb. Roeder von Diersburg (gest. 3. Juni 1820), aus der Ehe gingen elf Kinder hervor, Scheidung am 20. Februar 1781
- in Straßburg anschließend Tätigkeit am Polizeigericht und in der Schulkommission, Aufnahme in den Rat
- übernahm mit Erreichen der Volljährigkeit 1770 die Familienbesitzungen, lebte überwiegend in Rust im Breisgau
- erhielt 1772 den Ehrentitel eines württembergischen Kammerherren (ohne Bezüge)
- 1781 bis 1793 in militärischen bzw. diplomatischen Diensten des Fürsten Friedrich August von Anhalt-Zerbst u. a. in Amsterdam und Wien, 1793/94 als russischer Oberst in Jever
- verlor nach langwierigen Erbschaftsstreitigkeiten 1790 den gesamten Familienbesitz im Elsass an seinen Halbbruder Franz Joseph von Mundolsheim (1756–1844, außereheliches Kind seiner Mutter) und musste sich auf die rechtsrheinischen Besitzungen beschränken (mit der Mediatisierung der reichsritterschaftlichen Gebiete fielen die Boecklin’schen Hoheitsrechte an das neu gegründete Großherzogtum Baden)
- Musikliebhaber, komponierte Lieder, mehrere Singspiele sowie Instrumentalstücke; die Daten zu seiner musikalischen Ausbildung, die er angeblich bei Johann Schobert (Klavier), Niccolò Jommelli und Franz Xaver Richter (Komposition) empfing, gehen möglicherweise auf „Großprahlereyen“ (Gerber NTL) Böcklins zurück, wurden aber aus der Musikalischen Real-Zeitung (1789, Nr. 19/20, Sp. 150–152, 154–156) in alle weiteren biographischen Artikel übernommen
- Musikschriftsteller, wichtigste Schriften: Beyträge zur Geschichte der Musik, besonders in Teutschland; nebst freymüthigen Anmerkungen über die Kunst, Freiburg 1790, Fragmente zur höhern Musik, und für ästhetische Tonliebhaber, Freiburg und Konstanz 1811; verfaßte daneben Schriften zu diversen anderen Themen, z. B. die Briefe zum Nachdenken, über den Allvater und seine Geschöpfe, vom Staube bis zum Seraphim, Mannheim 1808, Kerndeutsche Haus- und Feldwirthschaft für die Jugend in Realschulen, Karlsruhe 1811