Schlosskapelle

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  1. Schlosskapelle
  2. Pillnitz

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In den Jahren 1818/19 sowie 1822 bis 1824, in denen Weber vom späten Frühjahr bis in den Spätsommer sein Quartier in HosterwitzT hatte, findet sich mehrfach der Eintrag “Kirche” in seinem Tagebuch, überwiegend sonntags oder an Feiertagen wie Pfingstmontag, 3. Pfingsttag (Dienstag), Maria Himmelfahrt (15. August) bzw. Maria Geburt (8. September). Weber selbst war kein eifriger Kirchgänger, zudem hatte er als Katholik privat kaum Möglichkeiten, eine Messe aufzusuchen, denn sowohl die Kirche Maria am Wasser in Hosterwitz als auch die Weinbergkirche im nahegelegenen Pillnitz waren protestantische Gemeindekirchen. Insofern ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass Weber in seiner Funktion als Hofbeamter die Messe bei Hof im Schloss Pillnitz aufsuchte; gestützt wird diese Vermutung durch mehrere direkt anschließende bzw. vorangehende Besuche im Garten des Königs (12. Juli 1818), beim Oberstallmeister (15. August 1818), in der Pillnitzer Hofapotheke (15. August 1819 sowie 26. September 1824), der Dienst im Hofkonzert (1. August 1819) oder der Hinweis, Weber habe nach dem Kirchenbesuch einen “Saal besehen” (18. Mai 1823). Zwar teilte Weber seinem Freund J. Gänsbacher im Brief vom 26. Dezember 1822 mit, der Hof würde auch im Sommer “alle Sonntage zur Messe in die Stadt” (also nach Dresden in die Hofkirche) fahren, ein Blick in die Pillnitzer Hoftagebücher bestätigt eine solche generelle Regelung alledings nicht. Vielmehr wechseln sich dort Hinweise auf (tatsächlich häufige) Fahrten des Königspaars nach Dresden mit Vermerken über Messen in der Kapelle in Pillnitz ab; und auch wenn die königliche Familie die Messe in Dresden aufsuchte, ist anzunehmen, dass für die in Pillnitz verbliebenen katholischen Mitglieder des Hofstaats auch dort eine Messfeier stattfand. Ob die sommerlichen Mess-Besuche Webers auch mit musikalischen Diensten in Verbindung standen, bleibt ungewiss, allerdings sind – anders als bei den üblichen Diensten in der katholischen Hofkirche in Dresden – im Sommer in Pillnitz nie Kirchenmusikwerke im Tagebuch erwähnt. Zudem fanden die höfischen Messen im Pillnitzer “Sommerlager” des Hofes vermutlich in eher beengten räumlichen Verhältnissen statt: Die alte Pillnitzer Schlosskapelle (im südöstlichen Pavillon des Venustempels) war dem Schlossbrand vom 1. Mai 1818 zum Opfer gefallen, die Kapelle im neuen Schloss wurde erst im Juni 1830 geweiht. In der Zwischenzeit diente eine Interimskapelle im Pillnitzer Wasserpalais als Ausweichquartier.

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