Umfangreicher Bearbeitungsband liegt nun vor
Erneut liegt ein umfangreicher, über 400 Seiten umfassender neuer Band der Weber-Gesamtausgabe vor: In Serie VIII wurden als Band 12 Bearbeitungen von Einlagen in Bühnenwerke und von schottischen Liedern vorgelegt, herausgegeben von Markus Bandur, Marjorie Rycroft und Frank Ziegler. Der Band enthält Webers Einlagen in Anton Fischers Verwandlungen (WeV U.12) in der Edition Frank Zieglers (wiedergegeben sind die Versionen aus Prag und Berlin), die beiden Einlagen in Etienne Nicolas Méhuls Héléna (WeV U.13), herausgegeben von Markus Bandur, sowie die Scottish Airs bzw. in der deutschen Version die Schottischen National-Gesänge (WeV U.16), die Marjorie Rycroft (Glasgow) als Spezialistin für die von George Thomson in Auftrag gegebenen Volksliedbearbeitungen vorgelegt hat.
Der Band, dem im Vorwort von Frank Ziegler eine Bestandsaufnahme der Bearbeitungspraxis Webers vorangestellt ist, versucht auch optisch, die Art der Bearbeitungspraxis Webers – zumindest in den Arien – zu verdeutlichen, indem die von Kopisten geschriebenen Bestandteile, die Weber dann lediglich ergänzt hat, durch Grausatz von Webers Zusätzen abgehoben sind (dies ist besonders für die Méhul-Bearbeitung aufschlussreich). Zusätzlich erlauben die im Anhang abgedruckten “Originalversionen” (soweit in einem stets sich wandelnden Medium Oper davon überhaupt gesprochen werden kann) Rückschlüsse auf das Vorgehen Webers.
Bei den Scottish Airs sind zur Verdeutlichung von George Thomsons freiem Umgang mit den Vorlagen auch zwei, für die Ausgabe 1826 eingerichtete Versionen abgedruckt. Man muss bedauern, dass Weber – im Gegensatz zu Haydn und Beethoven – nur mit 10 Bearbeitungen zu Thomsons Sammlung beigetragen hat; die äußerst wirkungsvollen, von Flöte, Violine, Violoncello und Klavier begleiteten Lieder werden in Kürze auch in einer Praktischen Edition von Marjorie Rycroft veröffentlicht.
Editorial
Tradition
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