Alfred Grenser to Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Wien, Monday, April 24, 1865

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Sehr geehrter Herr!

Fast wie ein „Wintermärchen“ klingt es, dass ich Ihren freundlichen Brief vom 29. Juli vor. Jahres heute, also wenig kürzer als nach einem Jahre, erhalte. Erst war es meine Nachlässigkeit, die die Angabe der Wohnung in einer Stadt versäumt hatte*, wohin ich soeben erst von Leipzig übersiedelt war, dann die Nachlässigkeit meines Nürnberger Verlegers*, der den Brief unter seinen Papieren verkramt hatte und ihn eben erst jetzt wieder findet!

Ihnen zunächst für die Herzlichkeit dankend, mit der sie meine ganz geringe Mühe mit Dank lohnen*, bin ich Ihnen für die Berichtigungen sehr verbunden, die sich auf mein Verzeichniß* beziehen.

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Was nun die XIV Variationen* anbetrifft, so habe ich darüber folgende Notiz.

XIV Variations pour le Piano.

Ich besitze oder besaß das op. nie; obige Notiz stammt aus der Feder meines †Vaters, des ehemal. ersten Flötisten beim großen Leipziger Conzert- u. Theater-Orchester Carl Aug. Grenser, Inspectors am Conservatorium der Musik daselbst.

Vielleicht dass Sie inzwischen bei Schott bereits anfragten u. nähere Auskunft erhielten? Oder bringt obige nähere Notiz Sie auf die Spur?

Wie leid es mir ist, dass ich aus den oben angeführten Gründen so spät erst diese Notiz | Ihnen zukommen lassen kann, so sehr sollte es mich wiederum freuen, wenn die Richtigkeit derselben und die Neuheit für Ihre Arbeit sich herausstellte.

In der Hoffnung recht bald die Publication der letzteren begrüßen zu können, verbleibe ich, hochgeehrter Herr

Ihr ergebener
Alfred Grenser
Wien Alsergrund, Wasagasse
19.

Editorial

Summary

durch ein Versehen hat G. erst nach einem Jahr Brief von J. vom 29. Juli 1864 bekommen und teilt ihm auf dessen Frage das Incipit der XIV Variations pour le Piano mit, die bei Schott erschienen sind; er besaß das Werk nie, Notizen sind von seinem Vater, dem Flötisten Carl August Grenser

Incipit

Fast wie im “Wintermärchen” klingt es

Responsibilities

Übertragung
Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Weberiana Cl. X, Nr. 249

    Physical Description

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
    • am Briefkopf gestempelt: “an Jähns”

    Commentary

    • “… in einer Stadt versäumt hatte”In seinem Brief an F. W. Jähns vom 22. Juli 1864.
    • “… die Nachlässigkeit meines Nürnberger Verlegers”Bauer & Raspe in Nürnberg, in dem Verlag erschien Siebmachers Wappenbuch, dessen Redaktion A. Grenser inne hatte.
    • “… geringe Mühe mit Dank lohnen”Bezogen auf die am 22. Juli 1864 übersandte Werkliste.
    • “… die sich auf mein Verzeichniß”Weber-Werkliste als Anhang zum Brief vom 22. Juli 1864 .
    • “… Was nun die XIV Variationen”Variationen über den Jägerchor aus dem Freischütz.

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