Ida Jähns an Karl Friedrich und Johanna Klöden in Berlin
Dresden, Samstag, 29. Juni 1844

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[…] Es ist diesmal hier bei Webers vorzugsweise hübsch; wir leben wie eine Familie im traulichsten Beisammensein; die Weber duzt jetzt Wilhelm so geläufig, wie mich schon seit Jahren; Alex und ich, wir duzen uns, auf ihren und Wilhelms Wunsch auch; kurz, wir sind eben eine Familie. Das einzige Betrübte dabei ist, daß Max fehlt, und die Weber steht seinetwegen große Angst aus, da er gerade in dieser Zeit, wo hier so heftige Stürme sind, auf der See ist. Das ist nun auch der eine Grund, weswegen ich, wenn es Euch recht ist, noch ein paar Tage länger hier bleibe, da die Weber so sehr wünscht, daß ich sie nicht eher verlasse, als bis Nachricht von Maxens Ankunft in London eingetroffen ist. Ein zweiter Grund ist mein Bild, das bis Dienstag unmöglich so weit gefördert sein kann, daß ich schon reisen dürfte*. Seid also nicht böse, wenn ich noch einige Tage länger bleibe […] Wir waren auch bei Devrients. Die fühlen sich hier so glücklich, daß sie meinen, sie wären gegen Berlin wie im Himmel. Denkt nur: sie haben uns aufs dringendste zugeredet, ebenfalls hierher zu übersiedeln, geradeso wie das auch die Weber immer tut. Leugnen läßt sich ja nicht, daß die Sache manches für sich hat; indes müßte es doch wunderlich kommen, wenn wir uns dazu entschließen sollten. […]

Editorial

Summary

Bericht über den Dresden-Besuch im Juni 1844 und das Zusammenleben mit den Webers; Max Maria von Weber befand sich zu dieser Zeit auf der Reise nach London

Incipit

… Es ist diesmal hier bei Webers vorzugsweise hübsch

Responsibilities

Übertragung
Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Max Jähns, Friedrich Wilhelm Jähns und Max Jähns. Ein Familiengemälde für die Freunde, ed. by Karl Koetschau, Dresden 1906, pp. 228

    Commentary

    • “… daß ich schon reisen dürfte”Das Porträt-Gemälde (Verbleib unbekannt) konnte Alexander von Weber vor seinem frühzeitigen Tod nicht mehr vollenden; es befand sich zuletzt im Besitz der Familie Jähns.

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