Robert Musiol an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Röhrsdorf,
Donnerstag, 9. April 1885
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Preceding
- 1885-03-29: to Jähns
- 1885-03-30: from Jähns
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- 1885-06-13: to Jähns
- 1885-04-12: from Jähns
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Mein Lieber, Verehrtester.
Anbei den Klavier-Auszug – endlich!* Die Sache hat mir mehr Kopfzerbrechen verursacht, als ich dachte. Im Ganzen und Großen weiß ich nicht, ob ich loben oder verdammen soll! Aus der Silvana ist eine Anavlis* geworden. Tonger schrieb mir, ich bekäme ein Textbuch* von Hr. Pasqué – hab’s aber bis heut noch nicht – die Musik ist aber so gerüttelt u. geschüttelt, daß, glaub’ ich, Weber nicht mal klug draus würde! Es mag jetzt ja Effekt machen – aber – aber – aber!!!
Wie immer Ihr Sie liebender, mehr wie Pasqué u. Langer schätzender Músiol.
Ich hätte mehr geschrieben, aber die Post wartet nicht !!
Editorial
Summary
Incipit
“Anbei den Klavier-Auszug – endlich!”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler
Tradition
Commentary
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“… Anbei den Klavier-Auszug – endlich!”Zur Beurteilung der Neubearbeitung der Silvana von E. Pasqué und F. Langer im neu erschienenen Klavierauszug bei P. J. Tonger in Köln, 1885 (VN: P. J. T. 2841), hatte sich Musiol von Jähns den Klavierauszug in Originalgestalt geliehen (vermutlich die komplettierte Ausgabe von 1827), den er nun zurücksandte.
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“… der Silvana ist eine Anavlis”Der Operntitel rückwärts gelesen, soll heißen: Die originale Werkform ist völlig umgestellt.
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“… mir, ich bekäme ein Textbuch”Der Textdruck war bereits 1884 bei der Joh. Conr. Herbert’schen Hofbuchdruckerei in Darmstadt erschienen und erlebte vielfache Neuauflagen (1885 u. a. die 4. bis 6. Auflage).