Carl Friedrich Weitzmann an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Berlin, Sonntag, 30. Mai 1869
Settings
Show markers in text
Context
Absolute Chronology
Preceding
Following
- 1870-09-15: to Jähns
Direct Context
Preceding
Following
- 1870-09-15: to Jähns
Sehr geehrter Herr!
Die Quelle, aus welcher C. M. v. Weber die im Oberon benutzte türkische Melodie geschöpft hat ist La Borde in seinem Essai sur la Musique, Paris 1780, Vol. I, pag. 385. Sie steht daselbst unter der Überschrift „Danse turque“ wie folgt:
[Sample Notation: ]F. H. v. Dalberg hat dieselbe in seiner Übersetzung von W. Jones „Über die Musik der Indier“, welche 1801 in Erfurt erschien unter der Überschrift „Eine türkische Arie“, mit Hinzufügung der | Tempobezeichnung „Langsam“ u mit mehreren falschen Noten abdrucken lassen.
Haben Sie nochmals Dank für die Mittheilung Ihrer herrlichen autographischen Schätze, die, was namentlich C. Maria’s v. Weber Briefe u Compositonen betrifft, von höchstem Interesse u von größter Wichtigkeit für die Art u Weise des Schaffens unseres herz- u gemüthvollen Tonsetzers sind.
Ihrer Ausdauer zur Herbeischaffung dieser kostbaren Schätze, Ihrer innigen Liebe zu diesem Meister werden wir in Ihrem seiner Vollendung nahen Werke einen klaren Blick in das geistige Leben desselben verdanken.
Mit größter Hochachtung u herzlichem Gruße
Ihr
ergebenster
C F Weitzmann
Berlin
d 30. Mai. 69. |
N. S. Als Ballast lege ich meinem Briefe einige der von uns besprochenen Canons: „Umgekehrt, ach wie gelehrt!“ eigener Composition bei. CFWzm.
Editorial
Summary
teilt mit, dass die türkische Melodie im Oberon aus La Borde, Essai sur la musique, Paris 1780, Vol. I, pag. 385 stamme (mit Notenincipit); F. H. v. Dalberg hat sie in seiner Übersetzung von W. Jones, Über die Musik der Indier, Erfurt 1801 abgedruckt; dankt für Mitteilung seiner autographen Schätze, freut sich auf WV und legt drei Canons aus eigener Feder bei als Fotos bei
Incipit
“Die Quelle, aus welcher C. M. v. Weber die im Oberon benutzte”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler