## Title: Friedrich August Schulze to August Apel. Dresden, Friday, July 15, 1814 ## Author: Schulze, Friedrich August ## Version: 4.11.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A047977 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ #lb#Dresden, d. 15 July 1814Verzeihung, mein Theuerster, daß meine so öftren Gedanken an Sie, nicht früher auf dem Papiere sichtbar werden wollten! Die Sache steht übrigens in genauem Zusammenhange mit dem Gespensterwesen und unsrem Wunderbuche; weshalb ich mich seit vielen Wochen mit alten Büchern beschäftige, so daß mir nur wenig Zeit übrig geblieben ist. Jezt soll es nun an die Ausarbeitung meiner Beiträge gehen, unter denen sich vermuthlich auch die allerliebste Geschichte eines Hausgeistes befinden wird, der in seiner Art so schnurrig ist wie der Rübezahl, und dessen Schnurren ich morgen anzufangen denke. Ganz zufällig bin ich auf die rechte Quelle gestoßen. Gebe nur der Himmel daß ich dem ehrlichen Kerl | von Geist durch meine Bearbeitung nicht den Geist vertreibe. Ich freue mich recht von Neuem auf unser gemeinschaftliches Werk und besonders darauf, recht bald etwas von Ihren Beiträgen zu sehen. Zwar werde ich, wie immer, mit den meinigen beschämt neben Ihnen stehen. Allein daran habe ich wohl Zeit gehabt, mich während des Erscheinens der vier Bände Gespensterbuch, zu gewöhnen. — Apropos, mein Freund, wie steht es mit Ihrer Metrik, ist sie fertig? Durch Kind haben Sie das Gespenst erhalten. Mein Beitrag ist, wie ich glaube zu unerfreulich. | Aber da der Titel so allgemein gegeben war, so wollte ich durchaus nichts eigentlich Gespenstisches und fand gerad im damaligen Augenblick kein besseres Sujet. Noch eins. Meinen Sie nicht, daß in unser Wunderbuch auch Geschichten passen können, bei denen man nicht recht weiß, ob gespensterhaftes Einwirken dabei ist oder nicht? – So eben fängt ein derber Rheumatismus, der mich vor einigen Wochen einen Nachmittag lang an den Stock verwies, mir wieder im Beine zu rumoren an. Schlimme Maschinen, die menschlichen Körper! Wohnen Sie nun bereits in Ihrem | Gartenhause? — Sie haben es recht gemacht, daß Sie in‘s Grüne sich betteten, denn unter bloßen todten Mauern führt man doch in der That auch nur ein todtes Leben. Das sehe ich erst recht ein, seit ich auf dem Brühlschen Garten wohne, wo ich mich in Ansehung der Umgebung überaus wohlbefinde. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlin, und sagen Sie mir recht bald was Sie treiben und wie es Ihnen und Ihrem Hause geht. Herzlich der Ihrige Schulz.