Felix Moscheles an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin (inkl. Fragebogen von Jähns)
London, Dienstag, 8. November 1870
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- 1871-02-18: to Jähns
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- 1871-02-18: to Jähns
Hochgeehrter Herr,
durch meine Abwesenheit von London verhindert sende ich Ihnen erst heute die gewünschte Metronomisirung* des einen Blattes; sollten Sie das andre* auch ausgefüllt gebrauchen so bitte ich es mir zu sagen.
Was das Manuscript von‡ C. M v Weber zu Heinrich IVt im Besitz des Herrn M. v Weber betrifft so überlasse ich es Ihnen gern* ohne weitere Bedingungen indem es mich freut einem hochgeschätzten | KunstBruder meines Vaters angenehm sein zu können.
Hochachtungsvoll
der Ihrige
Felix Moscheles.
Ich hoffe Sie finden die metron. Bezeichnungen nach Wunsch. Wo keine Angabe war habe ich die 0 gesetzt. ‒ | [Beilage: Fragebogen von Jähns, ausgefüllt von F. Moscheles]
Editorial
Summary
es geht um die metronomischen Bezeichnungen einiger Klavierkompositionen in der Moscheles’schen Ausgabe bei Chappel & Co, London; M. fügt sie auf dem Jähns’schen Fragezttel hinzu; des weiteren erklärt er sich bereit, das gegenwärtig im Besitz von Max Maria von Weber befindliche Manuskript der Musik zu Heinrich IV. J. zu überlassen
Incipit
“Durch meine Abwesenheit von London verhindert,”
General Remark
Von Jähns auf Bl. 1r oben rechts datiert “London. 8. Nov. 70.”, wobei allerdings unklar bleibt, ob er das Absendedatum (ggf. nach dem Poststempel des heute nicht mehr vorhandenen Briefumschlags) oder das Empfangsdatum festhielt.
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler
Tradition
-
Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Shelf mark: Weberiana Cl. X, Nr. 445Physical Description
- 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.); persönlicher Briefbogen mit Monogramm und aufgedruckter Adresse “Cardogan Gardens, Sloane Street, S. W.”
- am Briefkopf gestempelt: “an Jähns”
- beiliegend der Fragebogen von Jähns (datiert 10. Oct. 1870), ausgefüllt von F. Moscheles: 1 DBl. (3 b. S.)
Text Constitution
-
“von”“zu” overwritten with “von”
Commentary
-
“… erst heute die gewünschte Metronomisirung”Die Metronombezeichnung der Instrumentalwerke Webers beschäftigte Jähns offenbar in der Schlussphase der Drucklegung des Werkverzeichnisses; vgl. auch den Briefwechsel mit Franz Kroll vom August/Oktober 1870. Der hier beiliegende Fragebogen von Jähns ist mit 10. Oktober 1870 datiert (vermutlich Absendedatum der Anfrage an F. Moscheles); er ist bezogen auf I. Moscheles’ Ausgabe von C. M. VON WEBER’S PIANOFORTE WORKS bei Chappell in London, speziell die Hefte 11 (Klavierkonzert Nr. 1), 13 (Silvana-Variationen), 17 (Klavier-Quartett), 18 (Variationen über ein Originalthema op. 2), 19 (Variationen über ein Thema aus Castor und Pollux), 20 (Dorina-bella-Variatonen), 21 (Variationen über ein Originalthema op. 55), 22 (Josephs-Variationen), 23 (Minka-Variationen), 24 (Zigeunerlied-Variationen), 25 (Variationen über ein norwegisches Lied), 26 (Samori-Variationen), 27 (Sonates progressives), 31 (6 Petites Pièces faciles) und 32 (6 Pièces).
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“… Blattes; sollten Sie das andre”Möglicherweise jener Fragezettel, der dem Moscheles-Brief vom 18. Februar 1871 beiliegt.
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“… überlasse ich es Ihnen gern”Das autographe Hauptkorpus der Schauspielmusik (Nr. 1 bis 6) befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in Weber’schem Familienbesitz, während einen kleineren Teil (Nr. 7 und 8) Ignaz Moscheles besessen hatte, dessen Sohn es nun an Jähns verschenkte. Auch das Hauptkorpus kam später in den Besitz von Jähns, wo beide Teile wieder vereinigt wurden (heute D-B, Weberiana Cl. I, 20).