## Title: Gedicht zur Vermählungs-Jubelfeier des Königs und der Königin von Sachsen ## Author: Winkler, Karl Gottfried Theodor ## Version: 4.11.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A030813 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Am Vorabende#lb#der#lb#Vermählungs-Jubelfeier#lb#des#lb#Königs und der Königin von Sachsen M. M. Noch in seiner Wiege Schleier Liegt der Tag der hohen Feier, Der uns morgen glänzen soll; Aber seiner Blüthen Regen Duftet heut' uns schon entgegen, Himmlisch-rein und wonnevoll, Wie, wenn Amboina's Küsten Sich auf weiten Meeres Wüsten Nun der Schiffer endlich naht, Ihm entgegen die Arome In der milden Lüfte Strome Wehn aus der Gewürze Saat. – Ja, das Eiland heil'ger Treue Sonder Eines Tages Reue In dem fünfzigjähr'gen Lauf, Dieses stille Thal voll Frieden, Dieser Himmel schon hienieden Thut sich unsern Blicken auf. Myrthen spielgen sich in Wogen, Und von Baum zu Baum gezogen Blühen Rosen in der Luft, Und von jeder Lebensblume Steigt aus diesem Heiligthume Des Entzückens reiner Duft. In dem Meere der Geschichte Strahlt in hellem Jubellichte Selten, selten nur ein Land, Wo des halben Säkuls Zone Fürst und Fürstin auf dem Throne Mild regierend so verband. Und im Glanz der Morgenfrühe, Daß gleich ihr das Herz erglühe, Wird erreicht seyn dieser Port, Und von Millionen Zungen Wird ein Jubellied gesungen In des Königspaares Hort. Heil uns! denen solche Stunden In den Lebenskranz gewunden, Gottvertrauen geben sie. Wie er dieses Paar erhalten, Wird er ferner schützend walten; Er verläßt die Seinen nie. Und im Jubel der Empfindung Strahlt die goldene Verbindung Weit hinaus noch in die Zeit, Daß die Wonne dieser Tage Sich mit gleichem Herzensschlage Noch an viele Jahre reiht. #lb#Th. Hell.