Carl Maria von Weber an Johann Valentin Teichmann in Berlin
Dresden, Montag, 17. Januar 1820
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Context
Absolute Chronology
Preceding
- 1819-12-31: to Teichmann
- 1820-01-01: from Morlacchi
Following
- 1820-01-27: to Beer
- 1820-02-04: from Gerhard
Direct Context
Preceding
- 1819-12-31: to Teichmann
Following
- 1821-02-08: to Teichmann
Habe die Ehre hier den Text des Elfenkönigs zurük zu senden. ich unterschreibe ganz die Meynung des Herrn Grafen in Hinsicht dieses kauderwelschen Unsinns. Die Musik ist Melodiös und angenehm ohne eben neu oder reich an Erfindung zu sein.
Was Sie mir geehrter Freund wegen der Aufführung meiner Jägers braut, als erste Opern-Vorstellung im neuen Hause mittheilten, hat mir viele Freude gemacht, und ich bitte Sie dem hochverehrten Herrn Grafen es auszusprechen, wie mich diese Art und Weise meine Tochter in die Welt zu führen aufs neue seiner freundlichen Güte und Vorsorge für mich aufs innigste Verpflichten würde. Es wäre in jeder Hinsicht das angenehmste was mir wiederfahren könnte, und Ersaz für das durch eisernen Umstände herbei geführte Verliehren einer ganzen Theater Jahreszeit*.
Zugleich bitte ich Sie mich beim Herrn Grafen zu entschuldigen daß ich Sein geehrtes Schreiben vom 18t Xb 1819 noch nicht beantwortet habe. Es war aber eigentlich nichts darauf zu sagen, und | ich konnte nur still mit duldend den Kelch leeren, der uns beiden vorgesezt ward*. daß ich gewiß nie, und unter keinen Umständen die wahrhafte Theilnahme des Herrn Grafen verkennen werde, kann Er von meinem Herzen überzeugt sein.
Erfreuen Sie mich bald mit einer Antwort, und
bestimmten Entschließung des verehrten Grafen über die Aufführung der Jägersbraut, auf
diese Weise, und glauben Sie mich mit freundschaftlichster Achtung
E Wohlgebohren
ergebenen
C: M: von Weber
Dresden d: 17t Januar 1820.
Editorial
Summary
sendet Text des Elfenkönigs zurück und ist darüber im Einverständnis mit Brühl; hat sich über die Mitteilungen wegen der geplanten Aufführung seiner Jägersbraut gefreut und bittet Brühl Dank zu sagen
Incipit
“E: Wohlgebohren Habe die Ehre hier den Text des Elfenkönigs”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Tradition
-
Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Shelf mark: Mus. ep. C. M. v. Weber 247Physical Description
- 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)
Provenance
- Stargardt Kat. 651 (1992), Nr. 1195
- Breslauer, M. (London) Kat. 100 (1966), Nr. 84 mit Teilfaks.
- Cornuau, P. (Paris), Auktion 4./5.März 1965 (Coll. R.Schumann, 1.Teil), Nr. 317
- Cornuau, Cat. 213 (1937), No. 27591
- Blaizot, Aug. (Paris), Verst. 21.Nov. 1936, Nr. 212
- Lemasle, Victor (Paris), 4./5.Juni 1928, Nr. 496
- Lemallier (Paris), Cat.Spécial 5 (1927), N. 4664
- Weigel, T. O. (Leipzig), Verst. 2.Juni 1862, Nr. 825; o.D., nur [1]820
Corresponding sources
-
Weber-Studien, Bd. 1 (1993), S. 27f.
Commentary
-
“… Verliehren einer ganzen Theater Jahreszeit”Brühl hatte Weber im Brief vom 23. August 1819 eine Aufführung der Oper im Winter 1819/20 in Aussicht gestellt. In Webers Brief vom 6. Dezember 1819 ist von der geplanen Aufführung im März 1820 die Rede. Durch die Verzögerungen beim Bau des neuen Schauspielhauses in Berlin verschob sich der Termin weiter.
-
“… der uns beiden vorgesezt ward”Weber meint damit die Fehlgeburten von Jenny von Brühl und seiner Frau 1819, vgl. auch Webers Brief an Brühl vom 6. Dezember 1819.