Gutachten über das Entwurfs-Manuskript zur Oper Die drei Pintos (Fragment, ca. 1837)
Mein Gutachten über das Fragment der Weberschen Compositionen zu Winklers komischer Oper: die drei Pinto’s.
In der vorliegenden Abschrift ist der 1ste Act, wie mir scheint, vollständig, vom 2t der Anfang (ein Duett) da. Die meisten dieser Stücke hat mir W. noch im Dec 1825 hier vorgespielt. Es sind nur zwei Piecen, nemlich Nro 2 (die SopranArie) und eine ohne Nummer (Orchesterstück) deren ich mich nicht erinnere. Dagegen schwebt mir deutlich vor, daß W. mir auch aus der Entwickelungs‑Scene des 3t Acts mehreres gespielt und mit seinen Andeutungen begleitet hat. doch weiß ich nicht, ob er aus seiner Partitur oder aus dem Kopfe spielte. Denn da er nicht mehr singen konnte, reichte er mir das Winklersche Buch (in Octav geschrieben) zum Nachlesen und zum Verständniß der Situation und sprach selbst die Worte aus dem Gedächtniß zu seiner Musik. Ich meine, dabei eine angefangene Partitur von ziemlichen Volum in klein Querfolio auf dem Pult liegen gesehn zu haben, die nach seiner Aeusserung die Anlage der ganzen Oper, ziemlich fertig skizzirt enthalten hätte. Doch kann ich freilich nicht behaupten, aus dem zweiten und dritten Act etwas mehr gehört zu haben, als das oben Erwähnte. Jedenfalls ist nur das hier vorliegende eine köstliche Reliquie, in welcher freilich die einzelnen Piecen sehr an des Meisters gewohnte Weise erinnern, doch so, daß jedes auch wieder in besonderer Originalität dasteht und einige wie Nro 4 und Nro 5 von Seiten der Erfindung zu seinen Meisterstücken gezählt werden können. Dasselbe gilt auch von dem freilich in der Ausführung sehr schwierigen Terzett in Nro 3.
Unter diesen Umständen ist kann‡ es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß seine Freunde [hier bricht der Text ab]
Editorial
Creation
1837
Responsibilities
- Übertragung
- Joachim Veit