Gedicht auf Weber

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Carl Maria von Weber.
Von Kannegießer, Junius 1826.

Ich dicht’ ein Lied, eine Trauerlied,Und möcht’ es gerne singen.Ein Lied aus innerstem GemüthBedarf der Töne Schwingen.Der meine Lieder wohl verstand,Und ihnen rechte Weisen fand,Ist nun in fernem, fernem Land,Und kehret nimmer wieder.Schon warest Du von uns gereis’tZum engelländ’schen Strande;Doch sehnte heimwärts sich der GeistZum lieben deutschen Lande.Nie sah es wiederum Dein Blick;Zwar trug zurück Dich das Geschick,Zur Seelenheimath Dich zurück,Zum wahren Engellande.So frühe warest Du am Ziel,Wir stehen schwer betroffen.Du gabest uns des Schönen viel,Doch mehr noch war zu hoffen.O Meister, weit und breit verehrt,Für mich hat doch den höchsten Werth,Was Du zu eigen mir gewährt,Ein kleines Häuflein Lieder.Wir haben nimmer uns gesehn,Und wünschten es doch beyde.Nun wird es oben erst geschehnIn reiner Lust und Freude. Doch theurer sind die Lieder mir,Sie sind von mir und sind von Dir,Und durch dieß holde Band sind wirAuf ewig schon verbunden.

Editorial

Creation

Responsibilities

Übertragung
Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens, Jg. 20, Nr. 118 (2. Oktober 1827), pp. 481

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