Friedrich Wilhelm Jähns an F. Sandner in Berlin
Berlin, Donnerstag, 18. März 1869
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Wieder einmal komme ich, Ihre Güte zu beanspruchen. Zu meiner großen Arbeit über C. M. v. Weber, die ihrer Vollendung entgegengeht, bedarf ich nothwenig der Partitur der Silvana v. Weber. Von Ihrem Herrn Chef, Herrn von Hülsen, habe ich beim Beginn meiner Arbeit die Erlaubniß erhalten, alles Nöthige im Archiv des Theaters benutzen zu dürfen. Da die Silvana seit langen Jahren vom Repertoire entfernt ist – seit 1826, wo sie am 13. Dez. zum letzten Male war* – so würde es mir selbstverständlich am angenehmsten sein die Partitur der Silvana ins Haus zu bekommen, da meine Beschäftigung damit eine sehr eingehende sein muß. Ich frage‡ deshalb an: darf ich mir diese Partitur ohne weitere nochmalige Schritte beim Chef vielleicht heut Nachmitt. vom Portier des Opernhauses abholen lassen? Ich | lege zu diesem Zwecke die eine Hälfte meiner Visitenkarte bei, welche Sie vielleicht so gütig wären, mit der Silvana‡ dem Portier zu übergeben; die andere Hälfte derselben würde mein Bote demselben ausliefern; so wäre Irrthum unmöglich. — Sollten Sie Anstand nehmen müssen, mir die Oper ins Haus zu geben, so bitte ich ganz ergebenst, dieselbe für mich‡ beim Portier des Opernhauses zu deponiren, wo ich sie dann selbst einsehen würde. —
Noch eine Bitte hätte ich wegen der Partituren zu Freischütz u. Oberon. Diese können mir natürlich nicht ins Haus gegeben werden. | Sehr gern hätte ich verschiedenes darin nachgesehn. Wäre es möglich daß ich dazu dieselben am Sonntag Nachmittag etwa um 4 Uhr beim Portier vorfinden u. dort einsehen könnte?
Sie wissen, wir herzlich ich‡ Ihnen für Ihre mir schon erwiesenen Freundlichkeiten dankbar bin und wie Sie mich zu neuem Danke nur wiederholt verpflichten können, der ich die Ehre habe, denselben schon im Voraus auszusprechen und zu sein
Euer Wohlgeboren
sehr ergebener
F.W. Jähns.
Editorial
Summary
bittet um Ausleihe der Silvana-Partitur aus der Theaterbibliothek nach Hause, Freischütz und Oberon möchte er am Sonntag Nachmittag beim Pförtner einsehen
Incipit
“Wieder einmal komme ich, Ihre Güte zu beanspruchen”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler
Tradition
Text Constitution
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“8”“7” overwritten with “8”
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“frage”added above
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“mich”added above
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“ich”added above