## Title: Kurzbericht aus Wien, Theater an der Wien: „Abu Hassan“ von C. M. von Weber im Rahmen der Festaufführung am 31. August 1813 ## Author: Anonymus ## Version: 4.11.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A032067 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Ueberblick der in den Monaten Juli und August statt gehabten bemerkenswertheren Vorgänge auf den hiesigen Bühnen mit nöthiger Hinsicht auf die darüber gefällten Kunsturtheile. (Schluß.)[…]Den höchsten Glanz erhielt das Ballet Aschenbrödel, um noch einmal auf dasselbe zurück zu kommen, durch die Anwesenheit des k. k. Hofes und Ihrer k. Hoheit der Frau Erbprinzessin von Weimar, welche dasselbe am 31. August mit ihrer Gegenwart beehrten. Dieß war ein Tag der Freude für die Bewohner Wiens. Das Schauspielhaus war von einer zahllosen Menge Neugieriger umlagert, der innere Hof desselben mit blühenden und fruchttragenden Orangenbäumen be setzt und das Theater selbst reich verziert und erleuchtet. Am Abende verbreiteten wiederum die Lampen nach einer langen schattenvollen Pause ihrn wohltätigen Schimmer, und es blieb bey dem allgemeinen Frohsinn und der wogenden Zahl der Schaulustigen nur der Wunsch übrig, daß die kühne Idee des Vicedirektor Treitschke einen bedeckten Gang vom Theater an der Wien bis nach der Stadt in Form eines Wintergartens anzulegen, und solchen nicht nur erwärmen sondern auch mit duftenden Blumen und Gesträuchen besetzen zu lassen nichts bereits in Wirklichkeit getreten war. Die Anordnung des Ganzen war indessen mit so viel Einsicht und Geschmack bewirkt worden, daß auch in Ermangelung des elisäischen Gartens die Verdienste des gedachten Herrn V. D. T. um dieselbe allgemein anerkannt wurden, und Ihro Majestät die Kaiserin ihn zur Belohnung mit einer kostbaren Dose zu beschenken geruhten. Die dem Ballet bey dieser Gelegenheit vorgegangene kleine Oper, Abu Hassan, wurde mit der größten Präcision dargestellt. Dem. Buchwieser, welche von ihrer Reise nach Pest unlängst zurückgekehrt war, und bereits als Prinzessin von Navarra einmahl aufgetreten war, entwickelte als Fatime im Gesang und im Spiel abermahls ihre glänzenden Talente und belebte die Darstellung mit neuem Zauber. […]