## Title: Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: „La gazza ladra“ von Rossini am 27. Februar 1819 (Teil 2 von 2) ## Author: F. ## Version: 4.11.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A030694 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ La gazza ladra.#lb#(Beschluß.)Die Darstellung der Oper war bisher im Allgemeinen gut, aber nicht ohne einzelne, zum Theil bedeutende Fehler. Mad. Sandrini, als Ninette, zeichnet sich hier als Sängerin sehr, weniger im Spiel, aus. Als eine so wackere Schauspielerin nimmt sie wohl vielleicht die Rolle, besonders in den tragischen Scenen, zu leicht. Als Sängerin zeigte sie sich abermals als stets achtungwerthe Künstlerin. Sie hat in ihrem Gesange einen gewissen Grad sichrer Vollendung, der stets bleibt, wenn auch einst die zufälligen Gaben der Natur abnehmen. Dem. Hunt gab die alte zänkische, aber gutmüthige Lucia, so wie Mad. Miksch den Pippo, ebenfalls recht gut. Nur blieb für Beide hier und da der Wunsch nach einer reinern Intonation. Herr Cantu (Giannetto) ist ein neues Mitglied der Oper und noch sehr junger Mann. Sein Spiel zeigt erst den Anfänger auf der Bühne, giebt aber gute Hoffnung. Er hat eine starke Stimme von bedeutendem Umfang, und singt mit vieler Fertigkeit. Ueber ihn nächstens ausführlicher. Hr. Benincasa war in der Rolle des Fernando (Ninettens Vater) nicht in seinem eigenthümlichen Fache, zeigte aber eben hier, durch seine anständige gefühlvolle Darstellung dieser, seinem Fach ganz widerstrebenden Rolle den vielseitigen Künstler, so wie Hr. Bassi in der kleinen Rolle des Antonio. Die Herren Sassaroli (Oberrichter), Decavanti (Fabrizio) und Löbl, als Jude, gaben sich Mühe. Nur möchten die erstern Beiden etwas besser memoriren und noch deutlicher aussprechen. Unsere Kapelle executirte diese schwere, für das Orchester höchst anstrengende Musik trefflich, und überwindet alle, für einzelne Instrumente, wie für das Ensemble, darin enthaltene Schwierigkeiten als Meister. #lb#F.Am 28. Febr. Die drei Wahrzeichen.