## Title: Text zum verschollenen Lied: „Künstlers Liebesfo[r]derung“ WeV L.29 (1811) ## Author: Carl Maria von Weber ## Version: 4.11.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A031150 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Künstlers Liebeswerbung.Wer versteht denn die Götterkraft, Die in mir lebt, die aus mir schafft, Wonnigen Schmerz und jubelnde Lust Gießt in jede Brust? Der Lieb' im Arm', Für Freundschaft warm, Der hohen Kunst geheiligt, Giebt's etwas Größeres noch, so sprich! Mädel, ich frage Dich. Brauchst nicht zu schrecken, liebes Kind, Feurig auflodert der Künstler geschwind, Aber das ist just der klarste Beweis, Daß er zu lieben weiß. Mein Sinn ist froh, Und nirgendwo Hab' Thränen ich verschuldet. Mädel, ich schaue an Dir Herrliche Gotteszier; Frisch und entschlossen sprich: Junge, ich liebe Dich! Lieben ist auch freie Kunst, D'rum nicht erschleichen will die Gunst; Liebst Du die Kunst nicht auch in mir, Zieht es mich weg von Dir. Doch, siehst Du ein, Wie hoch und rein Die Kunst und die Liebe heben, Mädel, so schau' mich an und sprich: Junge, ich liebe Dich!