## Title: Friedrich Wilhelm Jähns an Leo von Lauer-Münchhofen in London (Auszug). Berlin, Sonntag, 15. Oktober 1865 ## Author: Friedrich Wilhelm Jähns ## Version: 4.12.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A047934 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ London. 1. Wer war der ursprüngliche Verleger des Oberon von Carl Maria von Weber? 2. Wer hat wohl das Original-Manuscript der Partitur (Ful score) oder eine Copie derselben von der Arie, die Weber kurz vor der ersten Aufführung des Oberon in London (12 April 1826) für den damaligen berühmten Tenor Braham componirte: die Arie beginnt mit den Worten: „Yes even Cove to Fame must yield[“]. a. Wenigstens eine Copie der Partitur dieser Arie würde ich erbitten b. Wenn Sie das Autograph zu sehen bekämen bitte die Seiten die beschrieben und die leeren zu zählen, ferner den Titel die Unterschrift oder sonstige Bemerkungen von Weber’s Hand zu notiren, auch ob das Manuscript Hoch- oder Quer-Format. 3. Wer hat wohl sonst Original Manuscripte von Weber in London d. h. Noten-Manuscripte. Diese 3 Fragen bitte ich gütigst vorzulegen den Handlungen (music sellers.) 1. Cramer (Siehe pag 3.) Regents Street. und 2 Augener Newgate Street. 3. Bei dem Music-seller Bosey, Holle Street 26, würde ich bitten mir einen Walzer oder Melodie von Carl Maria von Weber zu kaufen anfangend: Bei diesen 3 Handlungen bitte ich zugleich, um deren Musik-Verlags-Catalogen zu bitten. Sollten Sie in diesen Handlungen das Weber’sche Werk finden: Schottische-National Melodien mit Begleitung von Pianoforte Violine, Flöte und Violoncell in der Original-Ausgabe aber englisch (schottisch) bei Thomson in Edinburgh heraus so bitte ich mir ein Exemplar zu kaufen. Sollten Sie den Kapellmeister Julius Benedict in London auffinden können berühmter Mann Schüler von Weber dem ich neulich schrieb, so fragen Sie ihn doch, ob ich auf seine | gütige Unterstützung bei meinem Werke rechnen könne? Wenn er etwas für mich hat, so zeigen Sie, bitte, ihm beigehende Vollmacht von mir vor, vielleicht übergiebt er Ihnen etwas für mich, worüber Sie allerdings würden quittiren müssen[.] Die Verpackung und Übersendung würde in strengster Form an mich gesendet werden müssen, etwa recommandirt (chargé). Ist es Ihnen aber im geringsten penible, die Vollmacht ihm zu präsentiren, so bitte lassen Sie dieselbe auf Sich beruhen. Genug schon, wenn derselbe durch Sie nur wieder an mich und meine Bitten erinnert wird. Ist es Ihnen aber im geringsten penible, die Vollmacht ihm zu präsentiren, so bitte lassen Sie dieselbe auf Sich beruhen. Genug schon, wenn derselbe durch Sie nur wieder an mich und meine Bitten erinnert wird. Bei Cramer möchte ich bitten, noch folgende Nachfrage gütigst thun zu wollen: Sie haben die Güte gehabt, mir eine „Ballade“ von Carl Maria von Weber zu übersenden die Cramer’s Handlung herausgegeben hat; dieselbe beginnt mit den Worten: „For as the waters of that still thide.“ Diese sogenannte „Ballade“ ist das kleine bescheidene Liedchen von Weber: „Ich sah ein Röschen am Wege stehn“ N° 5 in op 15 zuerst heraus bei Simrock in Bonn Um dies bescheidene kleine Liedchen zur einer „Ballade“ umzustempeln hat der englische Verleger ein großartiges Recitativ dazu componiren lassen, ganz abgesehen davon, das dies Liedchen selbst in Vergl. an einigen Stellen etwas der 2 und 3 Vers desselben aber nicht unbedeutend verändert u. mit Verzierungen und dergl versehen worden ist. ‒ Über diese Verhältnisse hätte ich gern aus Kunst von Seiten der Verlagshandlung Cramer. Sie weiß vielleicht den Componisten des Recitativs und sonstigen Bearbeiter des Liedes. Wollten Sie daher eine eingehende Erkundigung an die Handlung übernehmen? Ich bitte recht sehr darum.